Küchen sind in den Wilhelmsburger Bauernhäusern und Katen erst im 19. Jahrhundert eingerichtet worden. Bis dahin war die Feuerstelle mit der Kochgelegenheit auf der Diele, gleich hinter den Wohn- und Schlafräumen. Der Herd in unserer Küche stammt aus dem Schulenburgschen Haus, das sich in der Straße „Im Busch“ (heute Buscherweg) befand. Als das Haus im Krieg ausgebombt wurde, sammelte man die Reste des Herdes aus den Trümmern, ergänzte sie mit anderen Resten aus zerstörten Häusern und baute ihn im Museum wieder auf. Am verstellbaren, eisernen Kesselhaken, auch Einschläger genannt, hängt der große "Grapen" für den Eintopf.

Wandborde mit Küchengeschirr

Alter deutscher Herd
Das Kühlmittel des Eisschrankes war im Winter aus der Wilhelms- burger Doveelbe gewonnenes Natureis. Die Eisstangen wurden in einer Lagerhalle mit einer 1,5 m dicken Torfschicht isoliert aufbewahrt und waren vorrätig fast bis zur nächsten Saison. Der Straßenname Eishövel erinnert heute noch an den Standort einer solchen Lagerhalle.
Die Belieferung von Haushalten, Gaststätten und kleineren Lebensmittelgeschäften mit Stangeneis erfolgte mehrmals wöchentlich durch den „Eismann“.

Hölzerne Wäschemangel
Im gleichen Aus- stellungsraum steht die riesige hölzerne Wäschemangel.
Sie stammt aus der "Wasserburg", dem letzten Wilhelms- burger Gehöft im ungedeichten Außenland. Die Wäsche wird möglichst ohne Falten um die beiden Rollen gewickelt, dann schiebt man die große Holzkiste, die mit Steinen beschwert ist, auf den Rollen hin und her und glättet so die Wäsche.